Photovoltaikprojekt Sonnenfeld in Vorderweißenbach

Ein Bürgerbeteiligungsprojekt:
Die STERNWIND GmbH sucht nach neuen Technologien der Stromerzeugung, die ökologischen Kriterien entsprechen müssen.
+ Die Energieerzeugungsquellen müssen aus erneuerbaren Quellen stammen.
+ Die CO2-Emissionen müssen möglichst gering gehalten werden.
+ Die Anlagen müssen einen möglichst geringen negativen Einfluss auf die Umwelt haben.
+ ‚Kein Brot im Tank‘: Auf landwirtschaftlich genutzten Flächen muss eine Doppelnutzung möglich sein, da auch weiterhin die Nahrungsmittelproduktion aufrecht erhalten werden muss.

Horizontale Modulstellung für Erntemodus Grünlandbewirtschaftung: mit dem Mähwerk können die Flächen gut bewirtschaftet werden. Aufgelockerte PV-Anlagen mit einem Abstand von 10(-15) m zwischen den Reihen. Bild: EWS

In Vorderweißenbach wurde folgendes Projekt eingereicht:

Technische Daten:
Nennleistung gesamt ca.: 3,33 MWp
Nennleistung je Modul: ca. 0,33 kWp
Anzahl der Module: ca. 10.080
Widmungsfläche: ca. 7,12 ha (inkl. 10m-Abstand zur Grundgrenze)
Stromproduktion pro Jahr: ca. 4 Mio. kWh
Stromproduktion gesamt: 94,2 Mio. kWh

Doppelnutzung am Feld:
Zusätzlich zur Stromproduktion werden 80% der Belegungsfläche weiterhin landwirtschaftlich genutzt, auf 18% der Gesamtfläche werden Blühstreifen angelegt.
Nur maximal 2 % der Gesamtfläche gehen der Landwirtschaft verloren.

Erntemodus für Ackerflächen. Foto: EWS
Möglichst geringer Flächenverbrauch: Bestimmte Pflanzenarten bringen bei Teilverschattung einen höheren Ertrag, und die Anlagen helfen in regenarmen Jahren vor allzu hoher Austrocknung der Böden. Schematische Darstellung EWS
Bewirtschaftungsmodus der PV-Fläche. Symbolische Darstellung EWS

Netzanbindung:
Der Netzanschluss erfolgt in die bestehende Netzanbindung des Windparks Sternwald.
Der bestehende Netzanschluss reicht für das Einspeisevolumen der geplanten PV-Anlage aus, denn Sonnenenergie aus Windkraft und Sonnenenergie aus Photovoltaik-Anlagen ergänzen einander hervorragend.
Wenn Wind geht, scheint wenig Sonne, wenn die Sonne scheint, geht wenig Wind.

Maße der PV-Anlagen: keine vollflächige Belegung, denn landwirtschaftliche Nutzung muss möglich sein.

Vorteile des EWS-Sonnenfeldes®

+ Ökonomisch & ökologisch optimiert
+ geringster Flächenverlust auf Äckern und Grünland 
+ ökologischer Mehrwert durch Blühstreifen
+ Erhöhung der Flächennutzungseffizienz auf bis zu 160 % Erlössteigerung auf den landwirtschaftlichen Flächen geglätteter Tagesgang durch Modulnachführung
+ 13 – 18 % Strom-Mehrertrag durch Modulnachführung Mehrertrag durch schneefreie Module
+ weniger oder kein Reinigungsaufwand da Selbstreinigung wegen Steilheit der Module
+ geringste Steinschlag- und Beschädigungsgefahr durch Bewirtschaftungsmodus
+ mögliche Mehrerträge bei einigen Pflanzenarten durch teilweise Verschattung

Warum dieses Projekt und warum in Vorderweißenbach:

  1. Nationale Ausbauziele:
    Bis 2030 sollen 100% des in Österreich verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energiequellen kommen. Dazu brauchen wir entsprechende Technik.
    Die nationalen Ziele schauen folgendermaßen aus:
Nationale Ausbauziele zur Erreichung des Ziels von 100% erneuerbarem Strom im Jahr 2030 (Quelle: Regierungsprogramm 2020-2024 der Österreichischen Bundesregierung)
Bei Photovoltaik bedeutet dies eine Verzehnfachung der derzeit errichteten Anlagen.

2. Erfordernis der Energieerzeugung:
Bis 2030 sollen 100% des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen kommen.
ABER:
Wenn wir ernst nehmen, dass wir möglichst kein CO2 mehr emittieren sollen, dann müssen 70% des österreichischen Energiebedarfs, der derzeit aus fossilen Quellen stammt, durch erneuerbare ersetzt werden.
ODER: Wir reduzieren unseren Energieverbrauch um 50%: bei der Mobilität, der Heizung, des Haushalts, des Urlaubs, der wirtschaftlichen Produktion, …
Wie gravierend diese Energieverbrauchssenkung wäre, kann nicht wirklich ermessen werden. Durch die Corona-Krise sei die CO2-Emission um 3-8 % gesunken, ein leichter Vorgeschmack der zukünftigen Einsparungserfordernisse. …

3. Warum eine Anlage in Vorderweißenbach ?
Die geplante Anlage bedinget sich in der Marktgemeinde Vorderweißenbach. Dies deshalb, weil wir in unmittelbarer Nähe den Einspeisepunkt des Windparks Sternwald haben. Durch die gute Kombinationsmöglichkeit der Erzeugung aus Windkraft und Photovoltaik besteht somit eine hervorragende Einspeisemöglichkeit.

4. Warum bauen wir nicht auf Hausdächern?
Photovoltaik-Anlagen gehören auf Hausdächer vorrangig errichtet. Das ist auch unsere Überzeugung, und wir unterstützen solche Projekte bei der Umsetzung.
Probleme:
a) Aufgrund der Erhöhung der Schneelastgrenzen aus dem Jahr 2008 sind 70 % der Haus- und Industriedächer nicht geeignet, eine PV-Anlage zu tragen. Hohe Investitionen wären erforderlich, diese Dächer dazu geeignet zu machen.
b) Mit den erforderlichen Investitionen würden sich derartige Anlagen kaum wirtschaftlich darstellen lassen.
c) Dächer stehen im Eigentum einer Person, Familie oder Unternehmen. Deshalb stehen wir auf dem Standpunkte, dass der jeweilige Eigentümer des Daches eine PV-Anlage errichten und betreiben sollte.
d) Photovoltaik auf Dächern sind ein Projekt auf mehrere Dutzend Jahre. Bei Erneuerung oder Sanierung des Daches sollte die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage möglich sein, die Investitionen könnten über eine Fonds-Lösung des Landes Oö. gefördert werden.

4. Zur Sichtbarkeit der Anlage:
Eine Photovoltaik-Anlage, die aus Sonnenlicht Strom erzeugen soll, ist sichtbar. Das ist nicht änderbar.
Der Haupteinwand stellt damit der Ort der Anlage dar. Diese Thematik stellt sich bei allen Veränderungen in der Landschaft: bei Windkraft, Wasserkraft und auch bei PV-Anlagen in Kombination mit der Landwirtschaft. Diesen Sachverhalt können wir derzeit nicht auflösen.
Dazu aber folgende Überlegung:
Wenn wir an der Tankstelle Benzin, Diesel oder Erdgas tanken, so sehen wir nicht, woher diese Energie stammt. Wenn wir die Energieerzeugung ins Inland holen, dann werden wir diese Energieerzeugungsanlagen sehen. Eine Wertschöpfung von 10 bis 16 Mrd. Euro ins Inland zu holen, wäre ein wirtschaftlicher Schub für unser Land.
Für Verbesserungsvorschläge sind wir jederzeit offen.